Ein langgezogenes Miaaaaaaau – mit Augenrollen – an meine treue Leserschaft.
Hier schreibt Molly – heilige Birma, Lady des Hauses, unangefochtene Fellkönigin, Herrin über Sofa, Fensterbank und sämtliche menschlichen
Herzen.
Oder… war das zumindest bis neulich.
Denn nun – Trommelwirbel, dramatische Musik, leicht genervter Blick –
ist er da.
Dexter.
Maine Coon. Kater. klein. Flauschig. Laut.
Und offenbar hier, um zu bleiben.
🐾 Mein erster Eindruck?
Er kam rein wie ein Sturm auf vier Tatzen. Schwanz wie ein Wischmopp, Augen wie ein zu neugieriger Teenager.
Und dieser Blick: "Hi, ich bin neu hier!"
Ach wirklich, Dexter? Ich hatte es nicht bemerkt.
🐾 Was sich seitdem geändert hat:
1. Meine Ruhezeiten.
Vorbei sind die Tage, in denen ich ungestört meine fünfzehn Nickerchen auf dem Kissen halten konnte.
Jetzt? Teilt er sich ungefragt meinen Platz.
Und atmet dabei.
Laut.
2. Mein Futter.
Ich fresse nicht mehr in Stille.
Ich werde dabei beobachtet.
Von einem flauschigen Babyface mit XXL-Pfoten, das so tut, als wäre mein Napf ein "Buffet für
alle".
Spoiler: Ist es nicht.
3. Meine Menschen.
Plötzlich heißt es: „Ach, Dexter ist so verspielt! So süß! So tapsig!“
Ja. Und so aufdringlich.
Ich beobachte euch. Und merke mir alles.
🐾 Was ich ehrlich sagen muss (aber nicht gern):
Okay... er ist manchmal auch nett.
Er bringt Leben in die Bude. Spielt mit Dingen, die ich längst als "unter meinem Niveau" abgetan habe.
Er ist kuschelig. (Wenn er schläft.)
Und... na gut – als wir neulich Rücken an Rücken auf der Couch lagen, bin ich nicht sofort aufgestanden.
Vielleicht habe ich sogar geschnurrt. Vielleicht.
Dexter ist... anstrengend.
Laut. Neu.
Aber er ist auch mein kleiner Mitbewohner (der später halt doppelt so viel Platz braucht wie ich).
Ich werde ihn erziehen.
Mit Blicken.
Mit Würde.
Und mit gelegentlichem Pfötchenkontakt.
Denn am Ende gilt:
Ich war zuerst da. Ich bin Molly. Und ich bleibe die Königin –
selbst wenn der neue Hofnarr etwas groß geraten ist.
In hochgezogener Eleganz, mit leicht zuckendem Schnurrhaar,
eure Molly 🐾
